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Mannheimer Sirenennetz: Aufbau startet

65 über das gesamte Stadtgebiet verteilte Sirenen sollen künftig in Mannheim bei Gefahren warnen. Jetzt beginnt die Montage der ersten Sirenen. Erster Bürgermeister und Sicherheitsdezernent Christian Specht hat die modernen elektronischen Warnanlagen vorgestellt.

„Im Sommer 2014 hat der Gemeinderat das neue Sirenennetz für die Sicherheit der Bürger beschlossen und dafür 1,2 Millionen Euro bereitgestellt", berichtete Specht. „Dafür haben wir zunächst gemeinsam mit einer Fachfirma einen Beschallungsplan für das gesamte Stadtgebiet erstellt und die Standorte der einzelnen Sirenen festgelegt. Jetzt beginnen wir mit dem Aufbau des hochmodernen Netzes, das stadtteilgenau ausgelöst werden kann. So können wir künftig sehr zielgenau warnen."

Noch im Juni werden die ersten Warnanlagen in Mannheim montiert. Bis Anfang 2016 sollen entlang der Rheinschiene 37 Sirenen aufgebaut und betriebsbereit sein, die restlichen 28 sollen bis 2017 folgen.

Die meisten Sirenen werden auf Gebäuden, einige wenige auch auf speziellen Masten angebracht. Als Standorte wurden vorzugsweise städtische Gebäude ausgewählt, einige Sirenen werden aber auch auf Firmengebäuden oder Wohnhäusern zu finden sein. Die Stadt hat mit allen Gebäudeeigentümern einvernehmliche Lösungen gefunden und musste von einem Paragrafen des Landeskatastrophenschutzgesetzes keinen Gebrauch machen, der Eigentümer verpflichtet, eine Sirene auf ihrem Gebäude ohne Entschädigung zu dulden (§ 28, Absatz 3 LKatSG). „Dafür danken wir allen Eigentümern, die bei dieser für den Bevölkerungsschutz wichtigen Aufgabe mitgewirkt haben", sagte Specht.

Das neue Sirenennetz wird auch von Mannheimer Unternehmen unterstützt: Eine finanzielle Beteiligung bereits fest zugesagt haben Grosskraftwerk Mannheim AG, Lehnkering GmbH, Bunge Deutschland GmbH & Mannheim Bio Fuel GmbH, Roche Diagnostics GmbH und Rhein Chemie Rheinau GmbH. Mehrere weitere Firmen haben Interesse bekundet, aber noch keine abschließende Entscheidung getroffen. „Das neue Sirenennetz ermöglicht eine schnellere und präzisere Warnung der Bevölkerung bei Naturkatastrophen oder Unfällen", sagte Specht und betonte: „Unternehmen, die sich an diese Projekt beteiligen, machen deutlich, wie sehr sie den Standort Mannheim und die Menschen hier schätzen."

Nach Ende des Kalten Kriegs waren bis 1996 alle 188 Sirenen im Mannheimer Stadtgebiet auf Kosten des Bundes demontiert worden. Die alten mechanischen Motorsirenen waren defektanfällig und nicht mehr zeitgemäß: Sie konnten nur über eine analoge Telefonleitung in zwei Gruppen – nördlich bzw. südlich des Neckars – aktiviert werden und hatten eine relativ geringe Lautstärke bzw. Reichweite.

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